Gleisbau

 

Zunächst hatte ich mir für den Gleisbau den Oberbau der Kleinbahn Rathenow-Senzke-Nauen ( RSN ) als Vorbild genommen. Andere schmalspurige Kleinbahnen haben sicher ihre Gleise ebenso verlegt. Damit sollte der optische Eindruck der Gleise zum Thema passen. Die Höhe der Schienen und der Schwellenabstand sind weitgehend maßstäblich.

Als Schienenprofile kommt Material aus DDR - Produktion, hergestellt von der Firma Pilz aus Sebnitz, zur Anwendung. Die Profilhöhe beträgt 2,1 mm. Das Gleis wurde damals als TT - Modellgleis verkauft. Ich hatte Meterstücke und die passenden Schwellenroste einst für den Gleisbau in H0m gehortet. Der Vorrat hat bis heute ausgereicht. Nur die Schwellenroste kann ich nicht mehr gebrauchen.

Die Schwellenlänge ist mit ca. 36 mm auch maßstäblich und entspricht dem für 0e allgemein gebräuchlichen Wert. Zuerst habe ich die Schwellen aus Buchenholzleisten hergestellt. Dann gab es ein kleines Nachschubproblem, infolge dessen ich später Kieferleistchen mit 3 mm x 5 mm Querschnitt verwendete. Die Schwellen werden mit großzügiger Toleranz geschnitten. Die Kanten werden gebrochen und dann wird die fertige Modellschwelle mit Beize eingefärbt. Weitere Verfeinerungen sind denkbar.

Mit speziellen Schienennägeln werden die Schienen auf den Schwellen befestigt. Diese Gleisnägel haben einen seitlichen Kopf, unter dem der Schienenfuß eingeklemmt wird. Tatsächlich sehen originale Schienennägel in Amerika so aus. In Deutschland habe ich noch keine derart genagelten Gleise gesehen. Aber Modellbau beinhaltet immer auch Kompromisse. Meist wird empfohlen, die Schwellen beim Nageln vorzubohren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auch ohne Bohren geht. Der Kraftaufwand ist etwas höher, aber die Nägel sitzen auch fester im Holz.

Wenn alle Probefahrten erfolgreich waren, werden die Schienenprofile mit rostbrauner Farbe überstrichen.

Der Gleisbau dauert mit dieser Methode einige Zeit, aber die Mühe ist vergessen, wenn das Ergebnis betrachtet wird. Da liegt ein absolut individuelles Gleis, was kein Anderer so hat. Rechnet man die Arbeit nicht, ist es sogar recht preiswert. Im 0 - Maßstab ist diese Art des Gleisbaus auch für Ungeübte kein Problem. Ich habe inzwischen auf diese Weise auch mehrere Weichen gebaut.

Weichenbau

 

Basis für den Weichenbau ist der Spurplan einer Modellweiche, die vom FREMO entwickelt wurde. Vorbild war eine Lenz-Weiche. Die Weichen sind relativ schlank und brauchen einigen Platz, sehen aber meiner Meinung nach besser aus als z.B. Peco-Weichen. Die Weichenschwellen entstehen auf dieselbe Weise wie die Schwellen für das Gleis. Die Schienen werden wie beim Bau der Gleise genagelt. Die Weichenzungen, das Herzstück und die Flügelschienen baue ich aus Schienenprofil. Die Stellstange entsteht aus einem Stück Vierkantprofil aus Plaste, welches noch dunkelbraun oder schwarz eingefärbt wird. Die Spurhaltung meiner Weichen ist bisher immer in Ordnung gewesen. Mit jeder Weiche stieg die Qualität und die Bauzeit verringerte sich. Meine Magic Train-Fahrzeuge machen in diesen Weichen keine Probleme. Bei Kleinserienmodellen und/oder finescale-Radsätzen sieht das vielleicht anders aus.