Anlagenbetrieb so nah wie möglich an der Realität

 

Beim Betrieb meiner „Löderberger Kreisbahn“ versuche ich so nah wie möglich am Vorbild zu bleiben. Aber da ich mich dabei in einer Zeit befinde, die ich selbst nicht mehr erlebt habe, ist das nicht so einfach. Auch wenn die 30er Jahre überschattet werden von bösen Zuständen und Ereignissen, habe ich mich doch dafür entschieden. Der Grund ist eigentlich ganz einfach. Es sollte ein Zeitraum sein, in dem auch die bescheidenen kleinen Bahnen irgendwo in der Provinz noch eine große Bedeutung haben. Und da ich durchaus auch ein Faible für alte Kraftfahrzeuge habe, meinte ich um diese Jahre nicht herum kommen zu können. So kann ich auch andeuten, wie die Gummikonkurrenz zunehmend Einfluss auf den Bahnbetrieb nimmt.

 

Meine „Löderberger Kreisbahn“ ist natürlich frei erfunden, orientiert sich aber stark an den schmalspurigen Kleinbahnen des Friedrich Lenz in Vorpommern. Im Laufe der Jahre und mit zunehmender Hinwendung zu diesem Vorbild habe ich meinen Fahrzeugpark mit Modellen Lenzscher Fahrzeuge erweitert. Einen Teil der Fahrzeugmodelle aus früheren Schaffensperioden werde ich aber trotzdem einsetzen. Zu einem Kleinbahnbetrieb auf schmaler Spur passen sie in jedem Fall.

 

Die LKB ist eine kleine bescheidene Bahn irgendwo in der tiefsten Provinz. Der Personenverkehr spielt keine so große Rolle. Allerdings sind die Züge an Marktagen dann doch schon stärker besetzt. An diesen Tagen werden sie durch Fakultativwagen verstärkt. Außerhalb der Erntezeit ist auch der Güterverkehr recht bescheiden. So genügen gemischte Züge allen Anforderungen. Während der Ernte verkehren dann bei Bedarf auch reine Güterzüge.

 

Als ich mit dem Modellbau in 0e begann, orientierte ich mich an verschiedenen Vorbildern. Zunächst war es die Kleinbahn Rathenow – Senzke Nauen. Andere kamen dazu. Nach dem Studium von Veröffentlichungen über die Schmalspurbahn Tangermünde - Lüderitz beschloss ich, meine Züge ohne durchgehende Bremse fahren zu lassen. Als ich dann aber anlässlich eines Besuches bei der Museumseisenbahn von Bruchhausen – Vilsen nach Asendorf die Görlitzer Gewichtsbremse im Betrieb erlebte, begann ich über das Thema Bremsen noch einmal nachzudenken. Und bei einem Besuch der NuSSA stellte ich fest, dass die Firma Henke Bauteile für dieses Bremssystem im Programm hat. Damals fasste ich den Entschluss, auch bei der „Löderberger Kreisbahn“ die Görlitzer Gewichtsbremse zu verwenden. Die in den folgenden Jahren gebauten Personenwagen wurden demzufolge auch mit den Modellbauteilen dieser Bremse ausgestattet.

 

Wie beim Vorbild haben nur wenige meiner Güterwagen eine Handbremse. In der Literatur über die Kleinbahnen des Friedrich Lenz fand ich die Information, dass bei gemischten Zügen diese Wagen vor den Personenwagen eingestellt wurden. Offensichtlich lag das daran, dass die Personenwagen über eine durchgehende Bremse verbunden waren. Und da diese am Zugschluß liefen, konnten sich ungebremste Güterwagen nicht mal so eben unbemerkt aus dem Zugverband verabschieden. Im Modellbetrieb sollte sich diese Vorschrift ohne weiteres umsetzen lassen. Würde sogar für etwas mehr Rangierspaß sorgen. Als ich dann aber mit der Planung eines Schattenbahnhofs begann, zeigte sich der Haken an der Sache. Dort musste ich eine Möglichkeit schaffen, die Wagengruppen ( Güterwagen / Personenwagen ) zu tauschen, da ich keinen Kreisverkehr durchführe. Nach längerem Nachdenken und einer kreativen Flaute ist es mir, wie hier beschrieben, gelungen. Nun sehen die Züge bei der „Löderberger Kreisbahn“ so aus.

 

Bisher habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können, wie bei den Lenzschen Kleinbahnen die Vorschriften für die Zugbildung von Güterzügen aussahen. Diese hatten ja keine durchgehende Bremse.

 

Seit der NuSSA des Jahres 2021 hat die „Löderberger Kreisbahn“ auch eine Gummikonkurrenz für den Personenverkehr bekommen. Aber vielleicht ist es auch eine Erweiterung des Geschäfts der LKB. Ich hatte im März 2021 bei Jaffa das Modell des russische Busses inklusive Bausatz für den Dachgepäckträger erworben. Der steht nun vor dem Bahnhof „Katharinenhagen“ und wartet auf Fahrgäste. Ob ich ihn als Bus der Kleinbahnkonkurrenz auf der Straße einsetze oder ob die LKB Busse erworben hat, um ihr Streckennetz durch Straßenkurse zu erweitern, habe ich noch nicht entschieden. Der Trend geht aber zu Variante 2. Im Güterverkehr auf der Straße sind im Einzugsbereich der LKB natürlich auch LKW zu sehen.