Stationsgebäude Katharinenhagen

 

 

Vorbild für das Empfangsgebäude ist das ALKB-Bahnhofsgebäude mit Güterschuppen in Anklam (ALKB - Anklam-Lassaner-Kleinbahn). Im Gegensatz zum Vorbild wurde beim Modell der Güterschuppen rechts angeordnet und erhielt keine Fenster. Auf den Zugang zum Keller wurde auch verzichtet. Diesmal habe ich mit Ziegelmauerwerksplatten, Fenstern und Türen aus dem Addie-Programm gebaut. Das Fachwerk entstand aus Holzleisten. Mauerwerk und Leisten wurden auf Pappe geklebt. Die Rampen am Güterschuppen habe ich aus Holz gebaut. Das Dach entstand in bewährter Weise aus Pappe, Holzleisten und Papier.

Toilettengebäude Katharinenhagen

 

Das Toilettengebäude entstand nach einer Vorlage aus dem “Mittelpuffer”. In MP 40 stellte Reinhard Richter, der leider im Jahr 2005 viel zu früh verstarb, seinen Bahnhof Kaulehmen vor. Von dem Toilettengebäude, welches er für diesen Bahnhof baute, wurde in dem Artikel eine Zeichnung veröffentlicht. Dieses kleine aber wichtige Gebäude stand in dieser Form auf Bahnhöfen der 750 mm-Schmalspurbahn Tangermünde-Lüderitz. Das Toilettenhäuschen hatte es mir gleich angetan. Zu diesem Zeitpunkt war eigentlich die Grundkonzeption des Bahnhofs schon realisiert. Aber für dieses kleine Häuschen einen passenden Platz zu finden, war kein Problem. Es hat eine Inneneinrichtung und Türen, die sich öffnen lassen. Als Baumaterial kamen wieder Addie-Mauerwerksplatten, Holzleisten, evergreen-Plastikplatten, Pappe und Papier zur Anwendung. Fachwerk und Dach wurde in derselben Weise hergestellt, wie beim Stationsgebäude. Die Türscharniere sind Eigenbauten unter Verwendung von Teilen aus den Bausätzen für die bewährten Stückpfortenscharniere aus dem Schiffsmodellbau.

Stationsgebäude Kotzen

 

Das Stationsgebäude von Kotzen war mein erstes selbst gebautes Modellgebäude. Vom Original war beim Bau der Station Kotzen keine Abbildung bekannt. In der Literatur ist es als einfaches Bauwerk beschrieben. Laut Reinhard Richter gibt es von der Station Kotzen nur zwei Fotos. Das ursprüngliche Stationsgebäude sieht man darauf nicht. Es entsprach aber dem in Kriele, von dem es ein Foto gibt. Das habe ich aber erst im August 2002 gesehen. Demnach kommt mein Modell der Realität recht nahe. Viele Stationen der Prignitzer Schmalspurbahnen hatten auch nur bescheidene Gebäude. So lag es nahe, ein derartiges zu wählen. Vorlage für das Stationsgebäude Kotzen wurde also das der Station Groß Werzin. Es entstand aus Pappe, Holzleisten und Slaters-Profilplatten. Die Slaters-Platten wurde weiß überstrichen. Die weiße Farbe wurde nach dem Trocknen abgerubbelt und die ganze Platte dann mit Ziegelfarbe von Rainer Lipp überstrichen. Anschließend wurden an den Fugen die rote Farbe weggeritzt. Das Stückeln der Profilplatten für die Ausmauerung war eine weitere zeitaufwendige Bastelei. Da die Holzprofile 2 mm dick waren, wurden die Gefache mit Pappe ausgefüllt und die dünnen Mauerwerksplatten eingeklebt, damit Mauerwerk und Holz auf die gleiche Dicke kamen. Gedeckt war das Gebäude mit einem einfachen Teerpappdach. Im Modell entstand es aus einem Stück Pappe, auf das Holzleistchen aufgeklebt wurde. Die Bahnen der Dachpappe wurde mit aufgeklebten Papierstreifen imitiert. Das Dach wurde dann von oben schwarz und von unten braun gestrichen und aufgeklebt. Nach dem Bau der Türen aus Holzleisten trat eine Phase der Stagnation ein. Die Ursache waren die Fenster. Passende Modelle waren nicht zu finden. Eines Tages versuchte ich mich am Selbstbau der Fenster aus Plastikprofilen. Der erste Versuch gelang und nun entstanden sehr schnell die zwei Fenster. Auf die bin ich noch heute stolz. Als kleinen Gag erhielten die Türen Kliniken und Schlüssellöcher. Eine Inneneinrichtung des Gebäudes ist geplant.

Stationsgebäude Klein Monschau

 

Bei der Suche nach einem interessanten Vorbild für eine kleine Zwischenstation meiner LKB habe ich unter anderem das EK - Buch über die Westpreußischen Kleinbahnen zu Rate gezogen. Dabei fiel mir ein Stationsgebäude aus Wellblech auf. Irgendwie hatte ich Lust, sowas zu bauen. Frank Neubauer von den 0e-Rügenbahnern gab mir während der Schmalspur-Expo in Berlin den Tip, mit Plastruct-Platten zu bauen. Die sind im Gegensatz zu den entsprechenden evergreen-Produkten auf beiden Seiten strukturiert. Die Abbildung des Stationsgebäudes der Westpreußischen Kleinbahnen zeigte nur die Bahnsteigseite und die linke Seitenwand. Aus der Zeichnung war nicht zu erkennen, ob es auch in der Rückfront ein Fenster gab. Bei den Lenz - Bahnen hatten die Stationsgebäude aus Wellblech offenbar auch hinten im Dienstraum ein Fenster. Ich entschied mich für nur ein Fenster in die Seitenwand des Dienstraumes. Die Teile für Dach und Wände waren schnell zurechtgeschnitten. Vierkantprofile von Evergreen bilden die Eckpfosten und die Stützen der Wände in der offenen Wartehalle. Die Tür entstand aus einem Stück Plastruct - Wellplatte und Streifen aus dem Evergreen - Sortiment. Der Zeitaufwand für den Bau dieses Gebäudes war relativ gering. Es wurde mit matter Acryl - Farbe aus dem Bastellladen gestrichen. Bänke aus Holzleistchen bilden die spartanische Möblierung des Warteraumes.

Lokschuppen

 

Das Vorbild des Lokschuppens stand mal in Kühlenhagen. Dieser Ort war Endpunkt einer Zweigstrecke der schmalspurigen Kleinbahn Greifswald-Wolgast (Spurweite 750 mm). Der Lokschuppen wurde nur während der Erntezeit benutzt. Im hinteren Teil gab es einen Raum, in dem die Lokpersonale übernachten konnten. Dieser Lokschuppen existierte nur wenige Jahre. Das Modell entstand aus Holz, Pappe und Slaters-Mauerwerksplatten. Die Wände wurden aus dicker Pappe geschnitten. Das Fachwerk entstand aus dünnem Balsaholz, wie es im Flugmodellbau verwendet wird. Die Fenster sind aus Holzleistchen zusammengeklebt und mit glasklarer Folie hinterklebt. Die Folie stammt aus Pralinenverpackungen. Von Innen wurde im Bereich der Holzleistchen mit einem dünnen Pinsel braune Farbe aufgetragen. Die Tore entstanden aus Holzprofilen und man kann sie dank der vier Stückpfortenscharniere aus dem Schiffsmodellbau öffnen und schließen. Die Tür zum Übernachtungsraum ist vorhanden aber eingeklebt. Das Fenster des Übernachtungsraumes entstand aus evergreen-Profilen. Die Nachbildung des Teerpappdaches entstand wie gehabt aus Pappe, Holzleisten und Papier. Der Blechschornstein wurde mittels Trinkhalm nachgebildet, der schwarz angestrichen und mit dünnen Drähten verspannt wurde. Die Lokschuppenwände wurden auf eine Sperrholzplatte geklebt. Im Übernachtungsraum entstand durch eine eingeklebte Sperrholzplatte ein höheres Fußbodenniveau als im Schuppen. In dessen Inneren sind Schienenprofile aufgeklebt. Eine Grube gibt es nicht, da der Lokschuppen nur zum Unterstellen einer Lok diente. Als er so weit war, dass die Lok probeweise einfahren konnte, zeigte sich, dass der Schlot meiner umgebauten Magic Train-Lok so gerade eben unter dem Obergurt des Tores hindurchpasste. Der erste Gedanke war – beim Umrechnen der Vorbildmaße verrechnet. Aber die Maße des Modells sind richtig. Die Loks der Greifswalder Bahnen waren nicht so hochbeinig wie die Österreicherin, welche die Verwaltung der Löderberger Kreisbahn als erstes Triebfahrzeug beschafft hatte. Mit ihrem Originalschlot hätte die Lok übrigens nicht gepasst, wie sich bei einer Kastendampflok zeigte. „Meine“ Lok des Typs m passt übrigens problemlos in den Schuppen. Er erhielt dann noch die Nachbildung einer Werkbank. Einiges passendes Zubehör vervollständigt die Inneneinrichtung.

 

Stallgebäude

 

Auf den Modulen mit der Station Kotzen sollte eine Wohnbebauung angedeutet werden. Ein Wohnhaus oder Bauernhof hätte aber zu viel Platz beansprucht. Deshalb fiel die Wahl auf ein Stallgebäude, welches zu einem Wohn- oder Bauernhaus passen sollte. Das Modell entstand aus Mauerplatten von Addie, die farblich behandelt wurden. Alle Türen und die Balken am Toilettengebäude bestehen aus Holz. Die Leiter entstand aus Holz und Draht. Anregung dafür gaben die wunderschönen selbst gebauten Ausstattungsdetails des Bahnhofs- Puse-Muckel von Wolfgang Jung. Neben dem Toilettenhäuschen, einem klassischen „Plumpsklo“, ist die Mistgrube angeordnet. Früher hatte man ja zumindest auf dem Dorf keine Innentoilette. Praktischerweise stand das Klo oft in der Nähe der Mistgrube. Bei meinem Onkel habe ich sowas noch um das Jahr 1960 herum life erlebt. Und im Elternhaus meiner Mutter war eine derartige Anlage in meiner Kindheit noch vorhanden aber nicht mehr im Gebrauch. Diese war auch Anregung für mein Modell. Und um die Sache rund zu machen, kratzt auch der Hahn im Mist. Allerlei Federvieh sucht sich auf dem Hof des Grundstückes sein Futter, kritisch beäugt von einer Krähe auf dem Dach des Stalles.

 

Lagerhaus

 

Für das Anschlußgleis am Ende der Station Katharinenhagen war eine Molkerei geplant. Vorbild sollte die Bartower Molkerei sein, von der es im EK – Buch über die Demminer Bahnen ein Foto gibt. Im Rahmen der Planung des Baus wurde geprüft, welches Material benötigt wird. Vieles davon musste erst beschafft werden. Hauptproblem war aber, dass sich nach längerer Suche im Internet nirgends derartige Fenster finden ließen, wie sie in dem Gebäude verbaut waren. Diese herzustellen, hätte Selbstbau oder Umbau aus vorhandenen Modellfenstern bedeutet. Das war der Punkt, an dem das Nachdenken über Alternativen begann. Die waren schon mal flüchtig durchgespielt. Jetzt rückten sie wieder in den Mittelpunkt. Ein Landhandel war sehr schnell der Favorit. Nun galt es, ein geeignetes Vorbild zu finden. Beim Nachdenken und Suchen fiel mir ein, dass einst im „Mittelpuffer“ von Otto O. Kurbjuweit der Bau eines Lagerhauses beschrieben wurde. In Heft 26 fand ich den Artikel. Es handelte sich um das Lagerhaus einer Firma Rannenberg in Göttingen. OOK, der Autor bedauerte, dass das Gebäude keinen Gleisanschluss hatte, den es aber hätte haben können. Mangels Alternativen und da ich keine Lust auf eine weitere Suche hatte, beschloss ich zu überlegen, was an Baumaterial verfügbar ist. Eigentlich war alles da. Nur 1 mm – Sperrholz für das Dach war nicht im Fundus. Also stand der Entschluss fest. Dieses Lagerhaus wird gebaut. Es wurde zur Zeit seiner Entstehung offensichtlich in einer Mischbauweise aus Fachwerk und verputztem Mauerwerk errichtet. Im Modell wurden Mauerplatten geputzt von Auhagen ( Art.Nr. 52211 ) für das verputzte Mauerwerk verwendet. Das Fachwerk entstand aus Holzleisten und Ziegelmauerplatten von Addie. Die wurden zunächst passend zurechtgeschnitten und dann mit Ziegelgrund Naturrot gefärbt. Dieses Ziegelrot, ein Pulver aus dem Sortiment von „Rainershagener Naturals“, ist Altbestand in meinem Materialvorrat. Die Pülverchen von Rainer Lipp gibt es schon lange nicht mehr. Ich habe es mit verdünntem Latex – Bindemittel angerührt. Für die Fugen kam Verwitterungspuder Schmutz ( ebenfalls „Rainershagener Naturals“ ) in trockener Konsistenz zum Einsatz. Die Holzteile wurden mit dunkler Holzbeize eingefärbt. Die Mauerwerksteile und die Holzleisten wurden beidseitig auf Pappe geklebt. Nur für die Mauer zwischen dem offenen und dem geschlossenen Gebäudeteil war 4 mm - Sperrholz die Basis. Zum Kleben der Plastikteile kam Kraftkleber zum Einsatz. Für die Verklebung von Holz und Pappe wurde Holzleim verwendet. Eine ziemliche Fummelei war der Bau der Treppe im offenen Teil. Aus Holzleisten wurden die Einzelteile geschnitten und dann ohne Hilfe von Lehren oder ähnlichem geklebt. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl gelang das recht gut. Den Bau hatte ich zunächst wird eher geringem Engagement begonnen, da mein Herzensvorbild die Molkerei war. Doch mit der Zeit wuchs die Freude am Bau des Lagerhauses. Als es an die „Ausmauerung“ des Obergeschoßes im offenen Gebäudeteil ging, waren die Holzleisten mit der Stärke der Addie – Mauerwerksplatten verbaut. Dünnere Leisten waren jedoch noch vorhanden. Was tun? Von älteren Projekten war noch fast eine Platte Mauerwerk von Slaters übrig. Kurzentschlossen wurde damit weiter gebaut. Die Ziegel sind etwas kleiner. Aber das fällt nur bei sehr genauem Hinsehen auf. Die beiden Tore entstanden aus Dekorplatten Bretterwand holzfarbig der Firma Auhagen ( Art.Nr. 52218 ). Als dann der Gebäudekörper stand, ergab sich die Frage nach dem Material für das Dach. Es fehlte wie gesagt dünnes Sperrholz. Für eine kleine Platte eine online – Bestellung auszulösen erschien dann doch sehr übertrieben. Es folgte ein Versuch mit dicker Pappe einer Kalenderrückwand. Zunächst wurde ein passendes Stück zugeschnitten und im Firstbereich vorsichtig mit dem Cuttermesser eingeschnitten. Die Nachbildung der Bretter der Dacheindeckung erfolgte durch vorsichtiges Einritzen der unteren Seite mit einer Reißnadel. Mit dem Farbton Erde dunkel von Revell erfolgte die Farbgebung. Die Dachsparren entstanden aus dünnen Holzleisten. Dann wurde das Dach aufgeklebt. Anschließen erfolgte der Zuschnitt der Balken am vorderen Dachteil. Nach deren Verklebung und Farbgebung entstanden aus Papier 22 mm breite Streifen, die als Nachbildung der Dachpappbahnen dienen sollten. Die wurden aufgeklebt und schwarz übermalt. Trotz der vielen Feuchtigkeit durch Kleber und Farbe verzog sich das Dach kaum. Kleiner Verziehungen konnten korrigiert werden. So konnte der Bau erfolgreich abgeschlossen werden. Natürlich fehlen noch Ausstattungsteile und ein paar Lampen könnten auch noch angebaut werden. Neben dem Gebäude wurde außerdem noch ein Bansen für Steinkohle und Brikett angebaut. Die Mauern bestehen aus Sperrholz. Dieses wurde mit Leim bestrichen, mit Nordseesand ( aus Nordstrand ) bestreut und mit weißer Farbe gestrichen. Mit Verwitterungspuder von „Rainershagener Naturals“ erhielt die Mauer den letzten Schliff. Für die Kohlehaufen wurde dann der Schüttwinkel ermittelt. Er beträgt laut meiner Internetquellen jeweils ca. 30 °. Die Basis der Kohlehaufen entstand aus Pappe und Papier, welche das schwarz überstrichen wurde. Darauf wurde die Kohle geklebt. Bei den Briketts, Record – Brikett von KolTol, war das eine rechte Fummelei. Aber einfach kann jeder.

 

Der Bau des Lagerhauses war schon sehr weit fortgeschritten, als mir in den Sinn kam, mal nach der Firma Rannenberg in Göttingen zu googeln. Und siehe da, es gab noch eine Firma Rannenberg in Göttingen allerdings nicht mehr an der Weender Landstraße. Da auf der Homepage von einer mehr als 100jährigen Tradition geschrieben wurde, lag es nahe, dass „mein“ Lagerhaus einst im Eigentum dieser Firma gewesen sein könnte. Ich schrieb eine mail und erhielt gleich am nächsten Morgen eine sehr freundliche Antwort. Meine Vermutung wurde bestätigt. Leider konnte man mir nicht mit Bildern oder anderen Informationen dienen. Da war die Zeit drüber weg gegangen.

 

Fazit: Mit dem Lagerhaus fand sich eine recht gute Lösung für mein Anschlußgleis.