Im 180 ° - Bogen der U – förmigen 0e - Anlage entsteht ein kleiner Teich. Die Idee schlummerte lange in meinem Kopf. Zur Realisierung brauchte ich aber etwas Motivation.

In einem Sonderheft des Eisenbahn Journal beschreiben Manfred und Helge Scholz anhand des Baus ihrer 0e – Anlage mit der Station Polenz ihre Technik der Landschaftsgestaltung. Beschrieben wird auch die Gestaltung eines kleinen Teiches, der von einem Bach durchflossen wird. Diese Anleitung nahm ich als Arbeitsgrundlage für mein kleines Projekt, habe dann aber die Verfahrensweise doch meinen Möglichkeiten und Fähigkeiten angepasst. Zunächst fiel die Entscheidung, einen kleinen Teich nachzubilden, der weder Zu- noch Abfluss hat und nur vom Grundwasser und vom Regen gespeist wird. Aus Holzleisten und einer Sperrholzplatte habe ich einen flachen Kasten gebaut, der sich in die Anlage einsetzen lässt und das Gewässer aufnimmt. Mit Gipsbinden wurden die Uferbereiche vormodelliert. Für den Boden des Tümpels habe ich Fugenmörtel bahamabeige verwendet. Der Farbton dieses Materials, welches ich auch an anderen Stellen meiner Anlage verwendete, kommt meiner Meinung dem Farbton des Sandes in Vorpommern am Nächsten. Mein eingeschränktes Farbsehen ( Rot – Grün – Schwäche ) beeinträchtigt meine Farbgestaltung im Modellbau von jeher. Als Nachbildung des Schilfgürtels am Ufer setze ich Grasfasern von Woodland ein. Zunächst bohrte ich mit einem in ein Stiftenklöbchen eingespannten kleinen Bohrer Löcher in den ausgehärteten Fugenmörtel. Da hinein sollten dann kleine Faserbündelchen eingeklebt werden. Das gestaltete sich derart problematisch, dass ich nahe daran war, aufzugeben. Die Suche nach Alternativen war erstmal nicht von Erfolg gekrönt. Aber Aufgeben ist nicht mein Ding. Und ich hatte dann auch eine gute Idee. Die Enden der Faserbündelchen wurden angefeuchtet, mit schnellhärtendem Weißkleber getränkt und anschließend zum Trocknen abgelegt.

Die so hergestellten „Schilfpflanzen“ lassen sich nach Aushärten des Leims relativ problemlos in die vorgebohrten Löcher einkleben. Im Laufe der Zeit habe ich dann die ca. 5 cm langen Grasfasern halbiert später dann gedrittelt. So konnte ich das „Schilf“ materialsparender pflanzen. Mit der Zeit entwickelte sich beim Herstellen des „Schilfgürtels“ eine gewisse Routine und die Sache ging mir flott von der Hand.